Green Wedding – in 6 Schritten eine nachhaltige Hochzeit planen
- gioiathalmann
- 7. Juni 2020
- 4 Min. Lesezeit
Der schönste Tag im Leben soll nachhaltig sein – nicht nur im Sinne, dass die Verbindung auf Dauer hält, sondern auch nachhaltig, was unsere Umwelt und Mitmenschen betrifft. Wer jetzt an eine eintönige, langweilige Hochzeit und eine komplizierte Planung denkt, irrt sich gewaltig! Das Gegenteil ist der Fall.
Brautpaare von heute möchten individuell feiern – frei von, was andere Leute von einer perfekten Hochzeit erwarten. Die Hochzeit soll persönlich sein und die Lebensphilosophie des Brautpaars widerspiegeln.

Doch zurück zum Anfang, was bedeutet «green wedding» bzw. wie kann eine nachhaltige Hochzeit umgesetzt werden? Um euch die Vorbereitungen zu eurer individuellen und nachhaltigen Traumhochzeit etwas zu erleichtern, habe ich einen kleinen Leitfaden erstellt, welcher den Aspekt Umwelt bei allen nötigen Elementen der Hochzeitsplanung miteinbezieht.
Location:
Warum eigentlich weit weg von zu Hause feiern, wenn es auch in der nahen Umgebung wunderschöne Plätzchen gibt? Eigentlich eine völlig klare Überlegung, jedoch leicht zu vergessen. Eine kurze Anreise-Distanz freut nämlich nicht nur die Gäste, sondern auch die Umwelt. Dasselbe gilt für den Location Wechsel, zwischen Trauung, Apéro und Hochzeitsfeier. Wie wär’s mit einer Location mit einem grossen Garten, in dem die freie Trauung und die anschliessende Feier stattfinden kann? Oder aber einer Kapelle unweit von eurem Lieblingsrestaurant in dem ihr feiern wollt?

Food:
Wie bei jeder Hochzeit, steht und fällt auch bei einer nachhaltigen Hochzeit alles mit dem Essen. Es soll daher auf nichts, was euch wichtig ist, verzichtet werden! Um den nachhaltigen Aspekt trotzdem miteinzubeziehen gibt es ein paar simple Punkte, welche ihr beachten könnt:
Saisonalität
Die Saisonalität eines Lebensmittels spielt eine echt grosse Rolle. Lebensmittel die Saison haben, sind nicht nur besser für die Umwelt, sondern schmecken auch viel besser und wecken Erinnerungen aus unserer Kindheit und berühren deshalb unsere Sinne und Herzen! Hinzu kommt das natürliche Feeling, das nicht täuscht: frische Spargeln im Frühling, farbige Beeren im Sommer, cremige Kürbissuppe im Herbst und kräftiges Käsefondue im Winter.
Regionalität
Exakt dasselbe gilt für regionale Produkte. Frisches Gemüse, Obst oder ein Stück Fleisch vom Bauern nebenan, kommen super gut an und sind intensiv im Geschmack. Nicht zu vergessen sind die Getränke. Warum Evian Wasser aus Frankreich oder St.Pellegrino aus Italien trinken, wenn das regionale Leitungswasser vorzüglich schmeckt? Eine schöne Karaffe, Zitronenscheiben, Pfefferminze, Beeren – stylisch, nachhaltig und sogar noch kostengünstiger.

Fleisch:
Grundsätzlich gilt, je weniger tierische Produkte, desto besser für die Umwelt. Natürlich erwartet niemand von einem Fleischliebhaber das Rindsfilet weg zu lassen. Jedoch lohnt es sich, sich Gedanken über die verschiedenen Gänge zu machen und kreativ zu sein. Es geht nicht darum, auf etwas zu verzichten oder einen Kompromiss einzugehen, sondern viel mehr um einen alternativen Genuss für Mensch und Umwelt.
Dekoration & Floristik:
Bei der Dekoration und Floristik gilt es für «green weddings» zwei wichtige Punkte zu beachten. Dies ist zum einen die Saisonalität der Blumen und zum anderen die Menge und die Wiederverwendbarkeit der Materialien. In Zeiten des Konsums neigt man dazu, einen Haufen Geld für einen Haufen Krims Krams auszugeben – ist ja auch kein Wunder der Markt für stylische Hochzeits Accessoirs ist riesig! Bei genauerem Hinschauen merkt man aber oft, dass man viele tolle Dinge schon zu Hause hat, welche mit etwas Kreativität wunderbar für eine Hochzeit umfunktioniert werden können. Elemente wie Lichterketten, Lampions, Kerzen, Gläser, Kisten und Schalen in allen verschiedenen Varianten, Holz, Baumwoll- oder Seidenbänder und so weiter, eignen sich bestens für eine wunderschöne aber auch nachhaltige Dekoration.

Drucksachen
Bei den Drucksachen könnte man jetzt sagen, am besten gar kein Papier aber das ist natürlich Schwachsinn, schliesslich geht es ja um eine Hochzeit! Es kommt nur auf die Art und die Menge des Papiers an. Kraftpapier z.B. ist zu 100% recycelt, sieht aber mega stylisch aus. Ebenfalls sollte man sich fragen, wo vielleicht eine Alternative zum Papier möglich wäre. Mit Kreide beschriftete Blackboards bspw. eignen sich super als Tischpläne oder Menukarten. Eine weitere einfache und coole Idee um Ressourcen zu sparen, ist Dinge doppelt zu nutzen. Das «Namenstäfeli» kann zum Beispiel im Gastgeschenk integriert werden, was wiederrum sehr persönlich aussieht.

Gastgeschenke:
Bei den Gastgeschenken ist es meiner Meinung nach wichtig, etwas Sinnvolles zu schenken, was nicht direkt im Müll landet. Beispielsweise können kleine Einmachgläser mit feinem Olivenöl gefüllt, schön beschriftet und mit einem Band verziert werden. Das sieht nicht nur hübsch aus, der Gast hat auch etwas davon und kann das Glas jederzeit für etwas anderes wiederverwenden.
Hochzeitskleid:
Genau wie in der «normalen Modewelt» wird auch in der «Brautmode-Welt» verstärkt daran gearbeitet, eine nachhaltige Philosophie mit den neusten Trends zu verknüpfen. Dies gilt einerseits für die Materialien, wobei Naturfasern natürlich an erster Stelle stehen, andererseits aber vielmehr für die Verwendung von zertifizierten Stoffen aus fairen Produktions-Arbeitsbedingungen und den achtsamen Einsatz der Materialien. Auch secondhand Hochzeitskleider sind gerade in Zeiten des anhaltenden Vintage-Trends eine ideale (und zudem noch günstige) Lösung für Umwelt- und ethisch bewusste Bräute!

Ihr seht, eine «green wedding» zu feiern, bedeutet keinerlei Einschränkungen – sie bietet euch die Möglichkeit auch beim Thema Hochzeit am Puls der Zeit zu sein, individuell zu feiern und eure Lebensphilosophie auch an eurem grossen Tag easy umzusetzen.




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